Filmbericht vom 13. Stockcar-Rennen Ende Oktober am Hegweg in Hartha

Tausende Besucher verfolgen die Wettkämpfe auf der Strecke. Die Harthaer Fahrer sind gut unterwegs. Ein Zuschauer wird durch einen Stein verletzt.Hartha. Und sie dröhnen wieder, die Motoren der Stock-Cars in Hartha. Bis in den Norden der Stadt sind sie zu hören und wer durch eine der anliegenden Straßen fährt, wundert sich über die vielen fremden Kennzeichen. Auch wenn einige Zuschauer über die höheren Eintrittspreise murren, ist keiner wieder gegangen und die Plätze rund um die Strecke sind genauso eng belegt wie in den Vorjahren. Einem Zuschauer ist das Stehen in der ersten Reihe zum Verhängnis geworden. Er wurde von einem hochgewirbelten Stein getroffen und trug eine Platzwunde davon. Ansonsten kam niemand zu Schaden.Viele andere können sich wie die Fahrer fühlen, nachdem auch sie mit einigen Schlammspritzern verziert werden. Einen farblich passenden Rennanzug in „schlamm“ hat Sebastian Anker an, der für den MSC Hartha in einem Trabi startet. „Viele glauben, zum Stock-Car-Fahren holt man sich ein Auto vom Schrott und kann losfahren“, sagt er. Aber in jedem Auto stecken viele Stunden Umbauarbeit und Material. Ein Trabant muss sicherer gemacht werden, indem die typischen „Pappen“ der Karosse durch Blech ersetzt werden. „Bei mir ist nur noch das Dach aus Pappe.“

Im Vernichtungslauf, dem spannendsten Rennen des Wochenendes am frühen Sonntagabend, gehen 15 Fahrzeuge an den Start. Schnell lichtet sich das Feld, denn die Stock-Cars, die hier starten, würden in den meisten Fällen kein weiteres Rennen überstehen. Gestartet wird der Lauf übrigens zum ersten Mal von einem Harthaer Bürgermeister. Ronald Kunze darf zur Rennleitung und die Fahnen schwingen, schließlich hat er dafür gesorgt, dass die Stadt den Pokal für den Sieger dieses Rennens stellt. Die Idee dazu sei von ihm selbst gekommen. Darüber freuen sich die Motorsportler besonders.Immer mehr bleiben liegen

 

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Stockcar, auch Stock-Car oder Stock Car, bezeichnet eine etwa in den 1970er-Jahren im deutschsprachigen Raum Europas entstandene Art von Autorennen, bei der Drängeln und Kollisionen erlaubt und ausdrücklich erwünscht sind und in der Regel ältere Gebrauchtwagen eingesetzt werden. Es ist nicht genau bekannt, seit wann es Stockcarrennen in Deutschland gibt; in Heudorf im Hegau wurden sie ab etwa 1973, in Bramsche in der Nähe von Osnabrück seit 1976 ausgetragen.

Diese Rennen werden von der FIA und somit auch von ihren nationalen, mit der Sporthoheit beauftragten Mitgliedsverbänden nicht als Motorsport anerkannt. Die Sporthoheit hat in Deutschland der DMSB, in Österreich die OSK, und in der Schweiz Auto Sport Schweiz.

Stockcar wird auf einem etwa 500 Meter langen Ovalkurs mit unebenem Untergrund gefahren. Hierbei sind sechs bis zwölf Fahrzeuge pro Rennen auf der Strecke. Gestartet wird in unterschiedlichen Rennklassen, die sich nach Antriebsart und Motorleistung der Fahrzeuge unterscheiden.

Wegen der zahlreichen, absichtlichen Kollisionen müssen die Fahrzeuge entsprechend sicher für die Fahrer sein. So ist ein Überrollkäfig im Wagen unverzichtbar, da ein Überschlagen oder Drehen nicht ausgeschlossen ist. In der Regel werden hierzu Wagen, die nicht mehr für den Straßenverkehr tauglich sind, umgebaut. Für viele Anhänger des Stockcars liegt die Faszination sicherlich darin, auf legalem Weg an die Grenzen ihres Fahrkönnens zu gehen.